100 km Oberpfälzer Jura – Ein Wanderritt

Unser Zuhause ist der Samainhof in Parsberg-Holzheim im Oberpfälzer Jura. Mit unseren Islandpferden Fafner (isländisch "Drache") und Fjörnir (isländisch "einer der Leben schützt“) möchten wir einige Tage unterwegs sein, eigentlich planen wir diesen Ritt schon seit zwei Jahren. Dieses Jahr passt endlich alles, der Wetterbericht ist super, die Pferde gut trainiert, die Reiter gut gelaunt.

Am ersten Tag reiten wir nach Osten – in Hohenfels bekommen wir auf dem Dorffest ein Radler – die Pferde sind ein Magnet für die Kinder. Weiter geht’s am Forellenbach entlang auf dem Radweg (lauter nette Radfahrer) zum Hammerschloss im Vilstal. Ein großer Spaß – im Galopp durch die Wiesen auf das Schloss zu – so müssen sich die alten Rittersleut gefühlt haben.

Weide abstecken, Pferde fühlen sich sofort wohl, Feierabend. Abends ein Ausflug – per Fahrrad! – in die Künstlerstadt Kallmünz, Abendessen direkt an der Vils – einfach malerisch.

Der ausgeschilderte Jurasteig führt uns am zweiten Tag Richtung Norden. Über Jurahochflächen, lichte Wälder, Trockenrasenhänge. Blumen so hoch wie die Pferderücken. Schmale Pfade durch wilde Landschaften. Rast auf einer Bank am Waldrand.

Dann der Naturpark Hirschwald. Stunden durch herrlichen Wald – ein kleines Dorf, ein einsames Forsthaus. Einige Kilometer vor dem Ziel das übliche Problem: Wege auf der Karte existieren nicht wirklich, neu angelegte Wege stattdessen, die uns nach einigem Hin und Her zum Ziel führen. Eine Wanderreitstation bei Ursensollen, ein "Bügeltrunk" zur Begrüßung. Es war ein langer Tag, mit einigen unfreiwilligen Schlenkern, fast 9 Stunden unterwegs. Dankbar lassen sich die Pferde abduschen, wälzen sich im Sand des Paddocks.

Richtung Westen am dritten Tag. Über die Höhen, bewaldete Hügelkuppen vor uns, die Dörfer verstecken sich in den Tälern. Ein altes Schloss, wir reiten unter den Mauern entlang, den Bach auf der anderen Seite. Nette Menschen, die uns den Weg erklären, uns zum Radler einladen und einen Rastplatz für die Pferde anbieten. Wiesen, Wald, Bachtäler. Unser nächstes Ziel ist der Habsberg mit seiner berühmten Kirche. Leider ist der schöne Platz durch ein hässliches Tagungsgebäude verschandelt. Mittlerweile setzt die Hitze den Pferden doch ziemlich zu, wir führen über längere Strecken.

Die keltische Ringwallanlage (Keltenschanze, Burgstall) in Unterwiesenacker, dann nach Oberwiesenacker zum Quartier, wo unsere Freunde schon die Weide für die Pferde vorbereiten. Der Tag klingt aus im Biergarten des Gasthofs, Gewitter ziehen auf, eine willkommene Abkühlung für die Pferde.

Der vierte Tag führt uns mit einer – vergleichsweise – kurzen Etappe zurück zum Samainhof. Wieder durch herrliche Wälder, vorbei an den Höhlen bei St. Wolfgang, sind wir am frühen Nachmittag wieder zu Hause. Kraftfutter für unsere tollen Pferde, Kaffee und Kuchen für die Menschen.

Ausrüstung für die Menschen: Je nach persönlichem Luxus-Bedarf, Hut war sehr wichtig, Regenmantel haben wir zum Glück nicht gebraucht. Packtaschen vorne und hinten, Rolle für Decke und Regenmantel.

Ausrüstung für die Weide wurde von Freunden transportiert: 20 Mobilzaun-Stecken, eine Rolle Litze (4 cm breit), Autobatterie und kleines Weidezaungerät, Kraftfutter, Wassertrog, Heu (falls man auf einer frisch gemähten Wiese übernachtet)